Hanne STRUB WEDEL


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Badische Zeitung
27. Februar 2016

Suche nach Vorfahren führte die Malerin nach Gresgen
Hanne Strub-Wedel (Brüssel) stellt ihre Bilder noch bis 20. März in der Galerie am Brühl von Liesa Trefzer-Blum aus.

Hanne Strub-Wedel aus Brüssel stellt in der Galerie am Brühl in Gresgen leuchtkräftige Bilder mit geheimnisvollen Naturformen aus. Foto: Frey

ZELL-GRESGEN. Aus Brüssel kam Hanne Strub-Wedel zur Eröffnung ihrer Einzelschau in die Galerie am Brühl in Gresgen. Galeristin und Gastgeberin Liesa Trefzer-Blum freute sich sehr, die Malerin zu dieser ersten Ausstellung in diesem Jahr begrüssen zu können. Hanne Strub-Wedel sei eine Künstlerin, die in ihren Bilder neue Welten schaffe und sich im Spannungsfeld zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewege.

Wie diese besondere Ausstellung zustande kam und welche Wege die Künstlerin nach Gresgen führten, ist eine so aussergewöhnliche Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. Im April 2008 besuchte Hanne Strub-Wedel mit ihrem Mann Albert Strub das Dorf Gresgen, auf der Suche nach Spuren von Strubs Vorfahren mit dem Namen Blum. Das Ehepaar, das seit 1973 in Brüssel lebt, wurde in die Galerie am Brühl zu Liesa Trefzer-Blum geschickt. Und es stellte sich zu ihrer grossen Freude und Überraschung heraus, dass Albert Strub ihr Grosscousin ist.


Bei der von Eva Schindelin an der Harfe begleiteten Vernissage führte Liesa Trefzer in die vielfältige Bilderwelt von Hanne Strub-Wedel ein.

Elemente von Figürlichem, Formen, wie sie in der Natur vorkommen, oder Landschaftliches mögen immer wieder in ihren Bildern aufscheinen, doch seien es nie reine Abbildungen der Wirklichkeit, so Trefzer. Vielmehr entstünden aus der Dynamik der Bewegung immer neue Spannungen und Bildwelten voller Geheimnisse. Faszinierend wirken die grossen Acrylbilder auf Leinwand, in denen die Malerin angedeutete, abstrahierte Blumen- und Fruchtformen auftauchen lässt wie in den Werkbeispielen "Hochsommer", "Sommerblüten", "Verwunschen" oder "Blüten blau".

In vielen Schichten entstehen diese Bilder, die durch ihre warmen, erdigen, aus dem Dunkel leuchtenden Farben eine besondere Anziehungskraft haben. Ihren schimmernden Glanz erhalten die Bilder durch den Firnis in altmeisterlicher Technik. Anders im Stil präsentieren sich die kraftvollen Bilder mit Blätterformen, betitelt "Heiteres Wachstum". Da tut sich eine Landschaft voller riesiger grüner und gelber Blätter  auf hohen Stängeln auf. Kräftige Farbtöne und auffallende schwarze Konturen lassen in dem Bild "Exotische Blätter"die Blattformen sehr plastisch wirken. Etwas Atmosphärisches, Schwebendes haben die Wolkenbilder. Wunderbar gelingt es Hanne Strub-Wedel, in "Herbsthimmel" oder "Wolken" die flüchtige Bewegung der ziehenden Wolkengebilde und die luftigen Erscheinungen am Himmel in sanften Farb-Licht-Stimmungen einzufangen. Etwas Schwereloses hat auch das weisse Kleid, das als körperlose Hülle gemalt ist.

Daneben finden sich abstrakte Arbeiten, in denen sich der malerische Ausdruck und die malerische Geste ganz frei äussern. Auch eine Reihe ungewöhnlicher Stillleben sind zu sehen.

Eine andere Seite ihres Schaffens offenbart sich in den subtilen Collagen auf Papier, in denen sich Figuren, Gesichter, Formen, Linien und Materialien zu vieldeutigen Kompositionen verweben. In die Collage "Cousinen" sind mit japanischer Feder und Tusche Gesichter hinein gezeichnet, auf einem anderen Blatt sieht man ein bezauberndes anmutiges Frauengesicht und Bambusstäbe.

Die Collagen sind mit leichter Hand, origineller Bildpoesie und viel Fantasie geschaffen, haben etwas Zartes, Rätzelhaftes, Filigranes - eine schöne Facette im vielgestaltigen Werk dieser Malerin.

Autor: Roswitha Frey (2016)

 
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